Am vergangen Freitag, dem 13. Januar 2012, ist am Morgen die Verkehrs-Eilmeldung bei NDR 1 Niedersachsen zu hören gewesen: "Vorsicht auf der A 28 Leer in Richtung Oldenburg - zwischen Leer-Ost und Filsum befindet sich eine ungesicherte Unfallstelle." Wenige Wörter, die mindestens ein Leben total verändern. Nämlich das des Lkw-Fahrers Heinrich Daniels aus dem ostfriesischen Westermarsch bei Norden. Ihm war der Reifen geplatzt, er hatte keine Chance, seinen 40-Tonner auf der Straße zu halten. Schwer verletzt liegt er im Bundeswehrkrankenhaus in Westerstede und sucht nun seinen Lebensretter.
Trotz des Verlustes denkt Daniels positiv
Heinrich Daniels hadert nicht mit seinem Schicksal. Er hat bei dem Unfall einen Arm verloren, aber ein Leben gewonnen. Er ist Optimist. Und er suchte die beiden Lkw-Fahrer, die ihm in seiner höchsten Not geholfen haben. "Ich fühlte mich total verlassen, auf einmal standen da die Lkw-Fahrer - und fragten 'Lebst du noch?'". In diesem Moment habe er sich etwas wohler gefühlt. "Denen hab ich mein Leben zu verdanken."
Inzwischen hat sich ein Lkw-Fahrer gemeldet: Hempi aus Varel. Den Zweiten sucht Heinrich Daniels noch: "Ich hoffe, dass sich der Lkw-Fahrer nach diesem Aufruf meldet." Er wolle einfach nur Danke sagen.
So mancher half nicht
Denn als er so mit abgetrenntem Unterarm im Führerhaus des 40-Tonners lag, da gab es viele, die hätten helfen können, erzählt der 47-Jährige. Sie sind aber erst langsam, und als sie die Tragik erkannten, sehr schnell vorbeigefahren. "Ich dachte, ich träume, das ist doch menschenunwürdig. Ich steige doch aus und helfe." Die Fahrer seien nur langsam vorbei gefahren, er erinnere sich an einen blauen Passat, "leider nicht mehr ans Nummernschild, ich bin enttäuscht".
Noch das ganze Jahr, so schätzten seine Ärzte, wird er im Krankenhaus liegen. Und danach, darauf besteht seine Lebensgefährtin, geht es endlich - wie versprochen - auf die Malediven. Das neue Leben feiern!